Worum geht es bei Palliativversorgung?Franz Müntefering brachte es auf den Punkt. Er wisse, wovon er spreche. Mindestens zweimal, habe er schon aktive Sterbehilfe geleistet, und das „sehr aktiv sogar, bei meiner Mutter und bei meiner Frau. Hand gehalten, dabeigesessen, getröstet.“Das Wissen um die hospizlich-palliativen Möglichkeiten ist kaum verbreitet, die Angst vor einem "Qualtod" hingegen in fast allen Köpfen fest verankert. „Sterbehilfe“ für die meisten Menschen ein wichtiger Notnagel Durch eine angemessene Palliativversorgung und Hospizarbeit kann es aber Schwerstkranken möglich sein, auf breiter Basis am Leben teilzunehmen. Das ist auch gerade für Angehörige wichtig, nicht nur für die Patienten. Auch die Angehörigen werden durch die Diagnose einer schweren Krankheit aus ihrem Lebensumfeld gerissen. Unser Ziel ist es, dass alle Menschen die Chance haben, Wünsche und Vorstellungen über das eigene Sterben auszusprechen; sie brauchen dazu ein tragfähiges Netzwerk, das die Versorgung garantiert. Überall herrscht ein Geist des „höher, schneller, weiter“. Was wir aber brauchen, ist ein Geist des „nicht zu hoch, nicht zu schnell, nicht zu weit“. Wir brauchen eine Medizin mit Maß.
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