„Das Leben ist nicht nur schön. Jeder kann jederzeit krank werden. Deswegen engagiere ich mich für die Deutsche PalliativStiftung“, erklärt Robert Wimmer nach der Vorführung des Dokumentarfilms über den Transeuropalauf „I want to run“ im Fuldaer Cinestar. Der 47-jährige Optikermeister aus Nürnberg ist an diesem Samstag extra nach Osthessen gekommen, um den laufinteressierten gut 80 Zuschauern nach dem Film Rede und Antwort zu stehen; vor allem die Fragen warum und wie jemand in 64 Tagen mehr als 4.176 Kilometer quer durch Europa läuft? Denn Wimmer ist nicht nur Botschafter der Deutschen PalliativStiftung (DPS), sondern auch einer von 60 Teilnehmern des dritten Transeuropalaufs, der am 2. September auch durch Fulda führen wird. Die Läufer starten am 19. August im dänischen Skagen und sollen am 21. Oktober, nach 4.175,9 Kilometern, in Gibraltar ankommen.
Der Wahlfranke, der gebürtig aus Darmstadt stammt, nimmt zum dritten Mal an dem härtesten Etappen-Ultramarathon teil und hat sich neben seinem sportlichen Ziel, mit einem Lächeln auf einem Podestplatz in Spanien anzukommen, auch ein weiteres gesetzt: „Ich möchte diesen Lauf als Spendenlauf für die wichtige Arbeit der Stiftung gestalten. Denn jeder Mensch muss einmal sterben und hätte dann sicher gerne jemanden, der seine Hand hält und ihn professionell betreut.“
Im vergangenen Jahr erlebte der leidenschaftliche Läufer in seinem engsten familiären Umfeld, dass dank palliativer Versorgung „ein würdiger Abschied, ein lebendiges, lebendes Sterben mit Respekt“ möglich war. „Meine Schwiegermutter ist an Krebs erkrankt und gestorben. In Zirndorf hatten wir anscheinend großes Glück, was die Betreuung und Versorgung betrifft. Sie wurde ganz liebevoll begleitet. Und als ich im Nachhinein erfahren habe, dass es diese Möglichkeiten am Lebensende in Deutschland noch längst nicht flächendeckend vorhanden ist, habe ich beschlossen, etwas zu tun und einen Spendenlauf für die Stiftung und ihre Sportinitiative ,I run for life‘ zu machen. Daher würde ich mich sehr freuen, wenn auch andere die Projekte und Aufklärungsarbeit der Stiftung unterstützen.“
Thomas Sitte, Vorstandsvorsitzender der DPS, dankte Wimmer für sein Vorhaben und seine Unterstützung. „Denn es gibt große Parallelen zwischen dem Laufsport und Palliativversorgung. Für beides benötigt man Ausdauer und muss häufig auch Grenzen neu ausloten oder überschreiten“, so Sitte.